Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege: So gelingt das Hygienemanagement in der Häuslichkeit

Für Angehörige, die zuhause gepflegt werden, ist es je nach Krankheit und Gesundheitszustand entscheidend, das tägliche Umfeld besonders sauber zu halten, um die pflegebedürftige Person keinen unnötigen Risiken auszusetzen. Wie Sie Ihre Angehörigen bei der Pflege zuhause effektiv vor Krankheitserregern, Viren und Bakterien schützen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
 

Die wichtigsten Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege

Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege schützen nicht nur die pflegebedürftige Person, sondern auch die pflegenden Angehörigen. Deshalb gilt es die folgenden Punkte unbedingt zu beachten:

Händewaschen und Handdesinfektion

Nicht erst seit Corona wissen wir: Händewaschen ist das A und O, wenn es darum geht, Ansteckungen zu vermeiden. Deshalb sollten pflegende Angehörige besonders darauf achten, beispielsweise nach dem Einkaufen, dem Toilettengang oder dem Kontakt mit Abfall direkt die Hände zu waschen oder zu desinfizieren. Aber auch nach dem Kontakt mit der pflegebedürftigen Person (insbesondere bei der Mundpflege oder der Unterstützung beim Toilettengang) sollten pflegende Angehörige die Hände waschen und Einmalhandschuhe nutzen, um ihr eigenes Infektionsrisiko zu senken.

Umgebung sauber und hygienisch halten

Um die pflegebedürftige Person vor Bakterien und Keimen zu schützen, gilt es insbesondere im Bad bzw. bei Hilfsmitteln zur Intimhygiene auf regelmäßiges Desinfizieren zu achten. So gilt es die Toilettenbürste regelmäßig zu wechseln und Dusche, Wanne und Waschbecken mit jeweils separaten Lappen zu reinigen.
Für die Hygiene im Schlafzimmer können Bettschutzeinlagen verwendet werden, die im Rahmen der Pflegehilfsmittel zum Verbrauch kostenlos erhältlich sind. Auch gilt es hier regelmäßig zu lüften und staubzusaugen, um für eine gute Luft zu sorgen.

Pflegehilfsmittel beantragen und korrekt anwenden

Pflegehilfsmittel, wie Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe, Bettschutzeinlagen, medizinische Masken oder Pflegeschürzen, erhalten pflegebedürftige Menschen mit anerkanntem Pflegegrad, die in häuslicher Umgebung gepflegt werden, für bis zu 40,00 EUR pro Monat zuzahlungsfrei.
So können Einmalhandschuhe insbesondere bei der Intimpflege und dem Umgang mit Inkontinenzprodukten verwendet werden, während ein Mund-Nasen-Schutz insgesamt beim Kontakt mit der pflegebedürftigen Person vor Ansteckungen per Tröpfcheninfektion schützen kann.

Checkliste für optimale Hygienestandards in der häuslichen Pflege

Regelmäßige Individualhygiene der pflegebedürftigen Person

• Körperhygiene (Duschen, Baden)
• Mund- und Zahnhygiene
• Intimpflege
• Gesichtspflege (Ohrhygiene, Bartpflege, Haarpflege)
• Fuß- und Nagelpflege

Hygiene in der Küche

• Fußboden wöchentlich nass wischen
• Hand- und Geschirrtücher wöchentlich wechseln
• Lappen, Bürsten und Schwämme regelmäßig erneuern und offen trocknen lassen
• Müll entsorgen, Mülltonne reinigen
• Kühlschrank reinigen und Lebensmittel auf Haltbarkeit überprüfen
• Fleisch-, Fisch- und Eierspeisen korrekt zubereiten, um Infektionen zu vermeiden

Hygiene im Schlafzimmer

• Täglich lüften, regelmäßig staubwischen und staubsaugen
• Bettenbezüge regelmäßig wechseln
• Verschmutzte Matratzen ersetzen und bei Bedarf Bettschutzeinlagen verwenden

Hygiene in Bad und Toilette

• Täglich lüften
• Fußboden wöchentlich nass wischen
• Handtücher wöchentlich wechseln
• Separate Lappen und Schwämme für Dusche, Toilette und Waschbecken verwenden
• Toilettenbürste regelmäßig erneuern

Hygiene beim Wäschewaschen

• Waschmaschine und Trockner regelmäßig reinigen
• Siebe und Filter regelmäßig reinigen und ggf. erneuern
• Stark verschmutzte Wäsche (Stuhl, Urin, Erbrochenes) bei hoher Temperatur waschen